Das im Sommer beschlossene Pflegeberufereformgesetz stellt die Weichen für ein Umdenken in der Pflegeausbildung. Mit den damit verbundenen Herausforderungen hat sich die Mitgliederversammlung der Caritas-Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen in Rheinland-Pfalz und im Saarland am Donnerstag in Mainz beschäftigt.
"Es ist wichtig, schon heute die Veränderungen in den Blick zu nehmen und sich, wo es möglich ist, zu beteiligen, damit wir die Auszubildenden gemeinsam auf die Herausforderungen des Berufes vorbereiten können", sagte Wolfgang Fischbach, Vorstandsmitglied des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD). Die Sozialstationen der Caritas in Rheinland-Pfalz und dem Saarland stellen sich derzeit der Herausforderung, Mitarbeiter für die ambulante Altenpflege zu gewinnen und damit dem Personalmangel entgegen zu wirken. "Ziel ist es, auch künftig ein gutes Leben in der eigenen Häuslichkeit bis ins hohe Alter zu ermöglichen", sagte die Geschäftsführerin der Caritas-Arbeitsgemeinschaft, Anja Hagel. Die Trierer Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel sprach sich in ihrer Begrüßung dafür aus, neue Aktionen und Maßnahmen zur Personalgewinnung zu diskutieren und gegebenenfalls gemeinsame Strategien daraus abzuleiten.
Durch den stetigen Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen wird sich der Personalmangel in den ambulanten Pflegediensten weiter verschärfen. Um dem vorzubeugen, setzen die Sozialstationen der Caritas nicht nur auf die hohe Qualität ihrer Leistung, sondern auch auf ein attraktives Arbeitsumfeld, das sich durch eine angemessene Vergütung und gute Rahmenbedingungen auszeichnet. Winfried Wülferath, Caritasdirektor im Caritasverband Westeifel und erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, hält bei der Gewinnung von Fachkräften auch eine professionelle Personalführung für entscheidend. "Beim Caritasverband Westeifel führen wir zum Beispiel regelmäßig Mitarbeiterbefragungen mit dem externen Institut ‚Great Place To Work‘ durch und erzielen Bestwerte. Personalentwicklung heißt, systematisch nah bei den Mitarbeitern und deren Bedürfnissen zu sein und dies nicht dem Zufall zu überlassen." Michael Schütz, Caritasdirektor im Saarland und zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, sieht die Caritas ebenfalls gut aufgestellt. "Gerade bei jungen Menschen wird die Caritas als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Sie steht für konkrete Hilfe und für gesellschaftliche Grundwerte", sagte er.
Bei der Mitgliederversammlung wurde zudem deutlich, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, der ihnen nicht nur materielle Sicherheit und gute Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch Erfüllung und Freude bietet.
In der Caritas-Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind insgesamt 60 Sozialstationen (41 in Rheinland-Pfalz und 19 im Saarland) zusammengeschlossen. Im Schuljahr 2016/2017 beschäftigten diese insgesamt rund 150 Auszubildende in der Pflege.