DIe Teilnehmenden des Kurses "Palliative Care" vor dem Robert-Schuman-Haus in Trier.Foto: DiCV Trier
Die Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden ist Inhalt des Palliativ Care-Kurses, den das Weiterbildungsinstitut Lernstatt Zukunft des Diözesan-Caritasverbandes regelmäßig anbietet. Im Juli konnten 20 Mitarbeitende aus Krankenhäusern, Sozialstationen, Altenhilfeeinrichtungen und stationären Hospizeinrichtungen nach Abschluss ihres Kurses ihre Zertifikate entgegen nehmen. Sie wollen dazu beitragen, dass die letzte Lebensphase eines Patienten oder Bewohners aufmerksam und auf dem neuesten Stand von Medizin und Pflegewissenschaft gestaltet wird. Zum Beispiel geht es um die Frage, welche Schmerztherapien adäquat sind oder wie das Pflegepersonal mit den individuellen Wünschen des Patienten oder Bewohners gut umgehen kann. "In der Palliativ-Pflege soll die Lebensqualität des Kranken erhalten oder verbessert werden", so Joachim Stöber, Weiterbildungsreferent im Diözesan-Caritasverband. Eine wichtige Aufgabe dabei ist es, die Beziehungen bis zuletzt gut zu gestalten. Dieses Gestalten wurde und wird durch die Bedingungen der Corona-Pandemie erschwert: Eine sorgsame Palliative Care-Pflege fordert Nähe und Aufmerksamkeit, aber aufgrund von Corona-Regeln mussten Menschen isoliert und von Kontakten abgeschnitten leben und oft alleine sterben. Dies war für besonders verletzliche Patienten, die Schwerstkranken und Sterbenden, und ihre Angehörigen nur schwer zu ertragen. Daher spielte der Umgang mit den Pandemie-Bedingungen in diesem Palli-ative Care-Kurs eine große Rolle.
Unabhängig von den aktuellen Bedingungen wird Palliative Care immer wichtiger: "Die Haltung verbreitet sich immer mehr, dass auch die letzte Lebensphase gestaltbar ist. Die Pflegenden können diese Phase prägen", so Joachim Stöber. Die Tatsache, dass der nächste, im Oktober 2022 beginnende Kurs schon lange ausgebucht ist, zeigt diese wachsende Bedeutung.
Der Diözesan-Caritasverband führt den Palliative Care-Kurs in Kooperation mit dem Hospiz-Verein Trier e. V., der Kassenärztlichen Vereinigung Trier und der Palliativ-Station des Krankenhauses Mutterhaus der Borromäerinnen durch. Die Trägerverantwortlichen der Einrichtungen leisten durch die Freistellung ihrer Mitarbeiter und die Begleitung während der Weiterbildung eine unverzichtbare Unterstützung, damit sich Palliativ Care weiter etablieren kann. Für christliche Einrichtungen ist die Aufmerksamkeit und Fürsorge für Menschen am Ende ihres Lebens eine besondere Herausforderung.