Demografischer Wandel als Chance
Jung und alt ziehen an einem Strang, wie hier beim SoNA-Projekt in Remagen.DiCV Trier
In einem gemeinsamen Projekt (2014 - 2016) hat der Diözesan-Caritasverband Trier und die örtlichen Caritasverbände an neun Standorten im Bistum Trier jeweils ein Projekt mit dem Schwerpunkt "Sozialraumorientierte Netzwerke für das Alter (SoNA) im Bistum Trier, Leben und Älterwerden in meiner Gemeinde" durchgeführt. Diese erste Initiative wurden Anfang 2017 beendet (s. Ergebnisse des Projektes) bzw. weitergeführt und -entwickelt als Quartiersprojekte mit Unterstützung des Deutschen Hilfswerkes. Neue Projekte sind hinzugekommen
Mit dem sozialraumorientierten Ansatz sollen Bürgerinnen und Bürger in ihrer Gemeinde oder ihrem Stadtteil ihr Lebensumfeld verantwortlich mitgestalten, damit der demografische Wandel in einer alternden Gesellschaft gelingen kann.
Der Caritasverband fördert und begleitet dieses Projekt, weil sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren dynamisch verändern wird: Die Zahl alter, teils hochbetagter Menschen steigt. Die Jahre nach der Erwerbstätigkeit sind "reiche" Jahre, die gestaltet werden wollen und können. Zugleich müssen sich die Menschen auf die gesundheitlichen Risiken und Einschränkungen einstellen, bei gleichzeitig veränderten familiären Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Die sozialen Gemeinschaften brauchen neue Impulse vor dem Hintergrund weiterer Anforderungen an die sozialen Sicherungssysteme. Die Nachfrage nach neuen Wohn-, Lebens- und Versorgungsformen nimmt zu. Die Gesellschaft, insbesondere die ältere Bevölkerung, ist darauf (noch) nicht vorbereitet.
Hier setzt das SoNA-Projekt an:
- Der sozialraumorientierte Ansatz (SRO) setzt bei den Interessen und dem Willen der Menschen an. Sie sollen sich in ihrem Wohnumfeld beheimatet fühlen. Dem Bedürfnis älterer Menschen, in ihrem sozialen Umfeld bleiben zu können, ist Rechnung zu tragen. Hierzu muss die Infrastruktur vor Ort so umgestaltet werden, dass mehr soziale Teilhabe möglich wird.
- SRO ermöglicht Teilhabe und lädt alle relevanten Akteure im Quartier zur Mitgestaltung ein. Es geht dabei nicht nur um "Leben im Alter", sondern um Engagement und Lebensqualität zu Gunsten aller Menschen im Gemeinwesen.
- SRO setzt auf die Mitwirkung aller Beteiligten: der älteren Bevölkerung, der jungen Menschen und der Familien genauso wie der Dienstleister und Kooperationspartner im Sozialraum. Dies sind die Kommune, andere Dienste und Einrichtungen, Kirchengemeinden, Vereine oder Gewerbetriebe …
- Jeder Einzelne in der Gemeinschaft ist angesprochen aktiv zu werden, um gemeinsam einen für alle Bevölkerungsgruppen attraktiven Lebensraum mitzugestalten.
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Im Rahmen der Synode wird die Sozialraumorientierung zum gemeinsamen Handlungsprinzip der seelsorglichen und caritativen Arbeit. Dies unterstützt den Weg zu einer diakonischen Kirche, in der Seelsorge und Caritas verstärkt kooperieren.
Handlungsleitend im Projekt sind die Prinzipien des sozialraumorientierten Ansatzes:
- Interessen und Wille der Menschen sind Ausgangspunkt
- Eigeninitiative und Selbsthilfe sollen als Motoren wirken
- Ressourcen-Orientierung als Lösungsansatz
- zielgruppenübergreifender Fokus und Zusammenwirken aller Menschen im Sozialraum als Potenzial
- bereichsübergreifende Kooperation und Vernetzung als Erfolgsfaktoren.