Mit Weitblick und Gelassenheit Vieles auf den Weg gebracht
"Wir sagen unserem Vorsitzenden für sein erfolgreiches und langjähriges Wirken ein herzliches Dankeschön und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg viel Gutes, Gesundheit und zu allem Gottes reichen Segen", so Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel in einem Schreiben an die Mitarbeitenden des DiCV Trier und die Caritas-Gremien. Seinem designierten Nachfolger, Herrn Dechanten Benedikt Welter, gilt der herzliche Willkommensgruß des DiCV.
In der über 100-jährigen Geschichte des Diözesan-Caritasverbandes Trier ist Weihbischof Gebert der Vorsitzende mit der längsten Amtszeit. In über 21 Jahren hat er gemeinsam mit den in der verbandlichen Caritas haupt- und ehrenamtlich Tätigen viele Herausforderungen angenommen, hat Veränderungen auf den Weg gebracht, Altes gesichert und bedarfsgerecht Neues geplant. Für Weihbischof Gebert war und ist es immer wichtig, den Menschen aufmerksam zu begegnen: "Es geht bei der Caritasarbeit immer auch darum, eine Kultur der Aufmerksamkeit in unseren Pfarreien und karitativen Einrichtungen zu entwickeln." Dies brachte er in einem Interview anlässlich seines 20. Jubiläums als DiCV-Vorsitzender 2020 zum Ausdruck: "Wir sollten den Blick auf die Menschen richten, die sonst leicht übersehen werden: Das sind Menschen, die still vereinsamen, aus ihren Ängsten nicht herausfinden oder in Sorgen um ihre Zukunft vergehen."
Engagiert und zuversichtlich
Für ihn ist Caritasarbeit Zeugnis aus dem Glauben an Jesus Christus heraus und damit unabdingbar eine der drei Wesensäußerungen der Kirche. Er bezeichnete dies immer wieder als das für ihn "Eigentliche" und "Kennzeichnende" der Caritasarbeit der Kirche, das bei allen erforderlichen Veränderungen nicht verloren gehen darf, besonders in einer Zeit des Umbruchs, in der auch innerkirchlich vieles kritisch betrachtet wird und notwendige Reformen auf den Weg gebracht werden.
Sein Engagement war geprägt von großer Fachlichkeit, Spiritualität, Humor, Spontanität, Weitblick und einer Portion Gelassenheit. Dies prägte seine Tätigkeit im DiCV: So wie er im September 2 000 sein Amt als Vorsitzender mit der Aussage antrat: "Meine neue Aufgabe gehe ich gelassen und zuversichtlich an", so gestaltete er auch seine vielfältigen neuen Aufgaben. Darüber hinaus war es ihm sehr wichtig, Beziehungen zu anderen Menschen herzustellen, wie zum Beispiel im Gespräch mit einer Altenheimbewohnerin, die sich freute, mal wieder heimatliches Platt zu sprechen, beim gemeinsamen Backen mit Jugendlichen oder im Dialog mit Ehrenamtlichen.
Zuversicht und Weitblick als Grundhaltung machten sich auch bemerkbar bei wichtigen Weichenstellungen, wie bei der Reform der Satzung des Diözesan-Caritasverbandes und der Rahmensatzung für die örtlichen Caritasverbände 2014, in der Trierer Bistumssynode in den Jahren 2013 - 2016 und aktuell bei der laufenden Realisierung der Diakonischen Kirchenentwicklung.
Kultur der Aufmerksamkeit
Grundlegend für das Handeln von Weihbischof Gebert war auch die Überzeugung, dass es im christlichen Menschenbild zu den unveräußerlichen Rechten jedes Menschen gehört, die Schöpfung Gottes durch die eigenen Talente und Fähigkeiten mitzugestalten und teilhaben zu können. So setzte er sich mit ganzer Kraft dafür ein, allen Menschen - insbesondere denen am Rande der Gesellschaft - diese Chance zur Mitgestaltung unserer Gesellschaft zu eröffnen. Und auch dies vollzog sich auf der Basis der "Kultur der Aufmerksamkeit", der Würdigung und Wertschätzung im Lebens- und Umgangsstil nah bei den Menschen.
Die Haltung von Weihbischof Gebert ist ebenso von großer Dankbarkeit geprägt. So dankte er zu seinem 20-Jahr-Jubiläum allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und die von ihnen gelebte Solidarität. Dies war ihm umso wichtiger, als sich caritatives Tun meist nicht im Rampenlicht vollzieht, sondern eher im Hintergrund und abseits einer großen Öffentlichkeit. Damit prägte er auch das 100-Jahr Jubiläum des DiCV im Jahr 2016 entscheidend, als es darum ging, die alltägliche Arbeit der Caritas während des Jubiläumsjahres mit kleinen und größeren Akzenten bewusst darzustellen. Das Jubiläumsmotto "MenschenMitMenschen" brachte dies zum Ausdruck.
Auch in den zahllosen Begegnungen und Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DiCV in den über 21 Jahren seiner Tätigkeit, bei dienstlichen Anlässen oder geselligen Feiern, ist Herr Gebert ein aufmerksamer Zuhörer gewesen, der mit seiner humorvollen und aufgeschlossenen Art immer ein offenes Ohr für die Dienstgemeinschaft und die Anliegen des Einzelnen hatte.
Willkommen Herr Benedikt Welter!
Der designierte Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes Trier, Herr Dechant Benedikt Welter (*1965 in Neuwied-Engers), wurde 1991 von Bischof Dr. Hermann Josef Spital zum Priester geweiht. Nach der Kaplanszeit bis 1994 in Saarbrücken-Dudweiler St. Marien arbeitete er zwei Jahre als Assistent am Deutschen Liturgischen Institut in Trier. Von 1996 bis 2002 war er Hochschulpfarrer für die Universität Trier, die Theologische Fakultät Trier und die Fachhochschule Rheinland-Pfalz (Abteilung Trier). Zwischen Mai 2000 und Juni 2006 war er zusätzlich Präses der Marianischen Bürgersodalität e. V. 1610 Trier und Rektor der Welschnonnenkirche Trier. Am 1. Oktober 2005 übernahm er die Pfarrei Saarbrücken St. Jakob. 2010 ernannte Bischof Ackermann ihn zum Dechanten des Dekanats Saarbrücken; diese Funktion übt er bis heute aus. Immer wieder übernahm Welter auch Pfarrverwaltungen. Seit 2011 gehört auch die Pfarrei Saarbrücken Christkönig zu seinem Aufgabengebiet. Seit 2013 ist er Mitglied des Aufsichtsrats der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts). Von 2013 bis 2016 war er Mitglied der Bistumssynode und hat in der Redaktionsgruppe für das Abschlussdokument mitgearbeitet. Dechant Welter ist seit Januar 2016 Sprecher im Team vom "Wort zum Sonntag" (ARD). Über sein Engagement in der Pfarrseelsorge und im Rahmen der Bistumssynode positionierte er sich für Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des sozialräumlichen Arbeitens, um die Kirche von Trier im Sinne der Synodenergebnisse noch näher zu den Menschen zu bringen und für sie da zu sein.