Pflege digital im Fokus
Digitalisierung und Demenz: Dies sind zwei Querschnittsthemen, die Krankenhäuser, Altenheime und ambulante Dienste vermehrt beschäftigt werden. Der vom Diözesan-Caritasverband Trier und dem Katholischen Pflegeverband e.V. organisierte Tag der Pflege in der Trierer Europahalle bot Information und Austausch zu beiden Gebieten. Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel eröffnete die Veranstaltung. Beide Themen seien große Herausforderungen für die Einrichtungen und Dienste des Gesundheitswesens und der Pflege.
In verschiedenen Vorträgen beleuchteten Experten die Frage: Was ist realistisch am Megatrend der Digitalisierung? Was gibt es schon, und was ist tatsächlich für die Pflege zu erwarten? Deutlich wurde: Assistenzsysteme zur Entlastung Pflegender sind auf dem Vormarsch. Beruhigend ist: "Pflege ist nicht digitalisierbar", so Frau Prof. Dr. Sandra Bensch von der Katholischen Hochschule in Mainz. Gemeint ist damit, dass die Betreuung von Menschen allein der personalen Pflege vorbehalten bleibt, welche die Pflegekräfte leisten.
Die Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz ist seit langem ein Problemfeld fachlich qualifizierter Pflege. Deren Verbesserung ist eine Herzensangelegenheit vieler beruflich Pflegender. Ein "Expertenstandard Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz" soll diese Verbesserung unterstützen. Expertenstandards der Pflege sind fachliche Vorgaben, die von Pflegefachkräften und Pflege-Institutionen zwingend umgesetzt werden müssen. Grundsätzlich geht es darum, auch Menschen mit einer Demenzerkrankung als eigenständige Persönlichkeiten zu verstehen und zu behandeln. Mit dieser personenzentrierten Pflege, deren Kernelement die Beziehungsgestaltung ist, wird ihnen eine Zuwendung zuteil, die ihren Wünschen entspricht und ein möglichst großes Maß an Wohlbefinden vermittelt.
Der nächste Tag der Pflege ist für den 04.November 2020 geplant.