Deshalb wollen die Krankenhausträger den konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen im Gesundheitswesen weiter führen, so die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaften katholischer Krankenhäuser Rheinland-Pfalz und Saarland, Dr. Birgit Kugel, bei der gemeinsamen Mitgliederversammlung am 29. August im Robert-Schuman-Haus in Trier.
Einen kurzen Blick in die Krankenhauspolitik der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland warfen Dr. Peter Enders, MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Demografie des rheinland-pfälzischen Landtages, und Dr. Magnus Jung, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des saarländischen Landtags, in ihren Grußworten. Mit Professor Josef Hecken, dem Unparteiischen Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses G-BA, stand den Vertretern der Krankenhäuser ein ausgewiesener Experte in Vortrag und Podiumsdiskussion zur Verfügung. Hecken beschrieb zunächst die gesellschaftlichen Herausforderungen der Krankenhauspolitik, nämlich den demografischen Wandel mit einer steigenden Anzahl alter und sehr alter Menschen, und einer kleiner werdenden Zahl von jungen, gesunden Beitragszahlern. Eine Vielzahl von multi-morbiden Patienten verursache eine Steigerung der Leistungsausgaben der Krankenkassen. Vor allem der medizinisch-technische Fortschritt trage zur Kostensteigerung im Gesundheitswesen bei. Eine Rationierung von medizinischen Leistungen komme aus ethischen Gesichtspunkten jedoch nicht als Lösungsmodell in Frage, betonte Hecken. Es müsse vielmehr darum gehen, neue medizinische Angebote auf ihren Nutzen für die medizinische Heilung, aber auch für die Lebensqualität des kranken Menschen zu bewerten.
Über die praktische Umsetzung von Qualitätssicherungsmaßnahmen diskutierte im Anschluss eine Podiumsrunde: Jörg-Thomas Geiß, der ärztliche Direktor mehrerer Krankenhäuser der Marienhaus Kliniken GmbH und Leiter Qualitätsmanagement der Marienhaus Kliniken GmbH, Ralf Lehnen, Referent der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz e. V., Ingo Morell, Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. und Geschäftsführer der gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) und Dr. Christoph Scheu, Geschäftsführer Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH, und Vorsitzender des Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser e. V., stellten ihre Fragen an Professor Hecken. Dabei wurde diskutiert, inwieweit Qualitätsmaßnahmen tatsächlich zu Verbesserungen führen und wie die wachsende Bürokratie, die durch Dokumentation und Kontrolle entsteht, eingedämmt werden kann. In der Diskussion trat Hecken im Zusammenhang mit der Qualitätsdiskussion dafür ein, die "Ressource Personal" stärker aufzuwerten und mehr für die Attraktivität des Pflegeberufes zu tun.