Herr Prälat Gebert, wir blicken jetzt im Januar 2017 auf das 100-Jahr-Jubiläum zurück. Wenn Sie das Jahr Revue passieren lassen - was war für Sie ganz persönlich das Schönste im Jubiläumsjahr?
Ich habe ja bei weitem nicht alles selber erlebt. Der ganz eigene Beginn in der Chrisammesse im Trierer Dom an unserem Gründungstag (23. März) hat mich das ganze Jahr über begleitet mit seinem geistlichen "Tiefgang".
MenschenMitMenschen war das Motto des gesamten Jahres. Wie wurde dieses Leitmotiv in die Öffentlichkeit gebracht?
Unser buntes und gelungenes Jubiläumslogo hat einige Aufmerksamkeit erregt und eingeladen, mitzumachen. Wir wollten ja keine großen eigenen Feiern veranstalten, sondern im Jubiläumsjahr unsere alltägliche Arbeit bewusst markieren. Die Aussage, dass hier Menschen mit Menschen zusammenwirken und leben, bringt das ganz gut zum Ausdruck.
Sind 100-Jahr-Feiern überhaupt noch zeitgemäß?
Da der größte Teil des caritativen Wirkens naturgemäß mehr im Hintergrund und abseits einer größeren Öffentlichkeit geschieht, ist das eine gute Gelegenheit, das Engagement der ungezählten ehrenamtlich Engagierten und der vielen beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen. Ein dankendes Gedenken macht auch deutlich, dass nicht alles selbstverständlich ist.
Was nehmen Sie als Caritas-Vorsitzender aus dem Jubiläumsjahr in die Zukunft mit?
Eine Bestätigung unseres Engagements und Herausforderungen für das Kommende.
Was meinen Sie: Welche Themen werden zum 125-Jahr-Jubiläum im Mittelpunkt stehen?
Ich bin kein Hellseher. Wie die großen politischen Linien verlaufen werden, ist im Moment ziemlich unübersichtlich. Es kündigen sich die Folgen eines demographischen Wandels an - mit Folgen, die wir im Moment vielleicht nur erahnen können. Eines aber ist gewiss, die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse bleiben: Es wird immer Menschen geben, die Unterstützung brauchen in besonderen Lebenssituationen. Und ich bin mir gewiss: es wird immer auch Menschen geben, die aus ihrer christlichen Berufung heraus sich diesen Aufgaben stellen werden.