Traumhaft schöne Portaltüren verwehren bei zahlreichen stattlichen Bürgerhäusern in Lützel normalerweise den Zugang für Fremde. Zur Premiere von "Kunst & Musik in Treppenhäusern" öffneten Bürger und Institutionen ihre Türen für ein interessiertes Publikum, ein Kooperationsprojekt der Kulturfabrik, des Caritas-Quartiersmanagements sowie engagierter Bürger und Einrichtungen.
Kulturdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz eröffnete die Veranstaltung offiziell in der Goethe- Realschule plus, umrahmt von einem außergewöhnlichen Musik- und Kreativprogramm der Schüler, die sich u. a. als Zeichenkünstler präsentierten. Mehr als 100 Gäste waren gekommen und sorgten dafür, dass bereits bei der Eröffnung der Funke der Begeisterung auf das Publikum übersprang.
Im Anschluss lockten neun weitere Treppenhäuser und außergewöhnliche Orte, an denen Künstler aller Kunstrichtungen ihre Werke ausstellten bzw. ihr musikalisches Können unter Engagierte Bürger stellten ihre Treppenhäuser als Orte der Begegnung zur Verfügung und sorgten für die Programmgestaltung.
So verzauberte die Combo "SaxoFUN" die Gäste bei einem Kleinkonzert im Bürgerzentrum. Großen Anklang fand auch das Format "Koblenz liest ein Buch" am Moselufer in der Neuendorfer Straße. Beim Theatralen Markt des Stadttheaters, dessen Bühne an diesem Tag unter der Balduinbrücke war, konnte das Publikum eintauchen in Erinnerungen, Wünsche und Lebensgeschichten. "Als die Musik anfing, habe ich alles um mich herum vergessen und mich wie in einer anderen Welt gefühlt", sagte eine faszinierte Besucherin nach einem klassischen Klangerlebnis junger Künstler in der Kulturfabrik.
Werke aus Wachs, geschichtliche Fotos auf Holz oder bewegte Bilder im Zeitraffer: Die Facetten und Individualität von bildender Kunst wurden bei den verschiedenen Ausstellungen sicht- und erlebbar. Begeistert belohnte das Publikum Chöre und Instrumentalisten mit Applaus, nachdem diese die opulenten Treppenhäuser mit traumhafter Musik erfüllt hatten.
"Wir waren überwältigt von der tollen Resonanz", freute sich Quartiersmanagerin Ulrike Bourry. "Das Programm war so konzipiert, dass die Gäste nacheinander mehrere Orte besuchen konnten." Die Premiere der Veranstaltung war auch ein schöner Beleg für die gute Vernetzung verschiedener Akteure im Stadtteil. Alle zwei Jahre werden zukünftig die Treppenhäuser in Lützel zu ungewöhnlichen Orten mit Kunst und Musik werden.