Eintauchen in soziale Lebenswirklichkeiten
"Lebenswirklichkeiten" ist ein neues Programm für mehr gesellschaftliche Teilhabe, das gemeinsam vom Diözesan-Caritasverband Trier und dem Bistum Trier umgesetzt wird. Kooperationspartner ist der Bonner Verein Exposure- und Dialogprogramme e.V. Es geht darum, Interessierten und Verantwortlichen aus Politik, Kirche und Gesellschaft Einblicke in Lebenswirklichkeiten von Menschen zu geben, mit denen diese im Alltag wenig oder gar keine Kontaktpunkte haben. Auftakt des auf fünf Jahre angelegten Programms ist 2022 in Koblenz, wo sich Einrichtungen des Caritasverbandes Koblenz für "Lebenswirklichkeiten" öffnen und so intensive Kontakte ermöglichen. "Wir laden Teilnehmer ein, ihre Wahrnehmung von Menschen und von sozialpolitischen Herausforderungen verändern zu lassen: durch Begegnungen", so Domkapitular Benedikt Welter, der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes.
Projektleiterin Dr. Martina Messan sagt zum Ziel des Programms: "Soziale Dienste und Einrichtungen werden in ‚Lebenswirklichkeiten‘ zu Erfahrungsräumen, wo und wie in unserer Gesellschaft Exklusion geschieht." Durch die vertieften Einblicke in die Lebensrealität benachteiligter Menschen sollen Perspektivwechsel ermöglicht werden. Caritas und Bistum knüpfen damit an die langjährigen Erfahrungen von EDP e.V. an: "Sich aussetzen" und mit Menschen, die in Armut oder in anderen belastenden Lebenssituationen leben, in einen Dialog zu treten, ist der Kerngedanke von Exposure- und Dialogprogrammen.
Während der ersten Etappe des Programmes beim Caritasverband Koblenz sind Interessierte eingeladen, den Beschäftigungsbetrieb und Inklusionsbetrieb CarMen gem. GmbH, das Wohnheim für Menschen mit Behinderung Haus Eulenhorst, die Fachberatungsstelle für Menschen ohne Wohnung, den Kontaktladen der ambulanten Suchtkrankenhilfe, die Bahnhofsmission und den Migrationsdienst in unterschiedlichen Begegnungsformaten kennenzulernen. "Gastgeber" sind die dort lebenden oder arbeitenden Menschen. Die "Gäste" tauchen für einige Stunden oder Tage gleichsam ein in die Lebensrealität ihrer Gastgeber und werden dabei von einem erfahrenen Team begleitet.
Im nächsten Jahr wird das Programm im Saarland stattfinden, danach in weiteren Regionen des Bistums.
"Lebenswirklichkeiten" wird gefördert von der Aktion Mensch.