Die "Aktionswoche Schuldnerberatung" vom 7. bis 11. Juni macht auf die wachsende Verschuldung von Menschen durch die Corona-Pandemie aufmerksam: "Der Mensch hinter den Schulden" lautet das Motto. Auch die 18 Caritas-Schuldnerberatungsstellen im Bistum Trier haben in den letzten Monaten verstärkten Zulauf, teilweise bestehen Wartelisten. Joachim Schäferbarthold, Referent für Schuldnerberatung im Diözesan-Caritasverband: "Corona führt zu neuen Armutsrisiken. Wenn jetzt viele Familien von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, darf dies nicht in die Schuldenfalle führen."
In Deutschland sind etwa sieben Millionen Menschen ver- oder überschuldet. Durch die Corona-Krise ist die Zahl deutlich angestiegen. Der Kreis der Betroffenen reicht mittlerweile weit über Menschen im Hartz IV-Bezug oder Niedriglohnempfänger hinaus. Neue Armutsrisiken entstehen inzwischen auch in der Mitte der Gesellschaft. "Aber nur ein Bruchteil dieser Menschen sucht sich professionelle Hilfe", sagt Joachim Schäferbarthold. Er ist auch seit mehr als zehn Jahren als ehrenamtlicher Schuldnerberater beim örtlichen Caritasverband Trier tätig. "Menschen, die verschuldet sind, müssen frühzeitig Unterstützung und Hilfe erfahren, um aus der Krise heraus-zufinden." Deshalb fordert die Caritas zusammen mit anderen Wohlfahrtsverbänden ein Recht auf Schuldnerberatung auf gesetzlicher Grundlage. Dies muss einhergehen mit einem bedarfs-gerechten Ausbau der Beratungsstellen und deren auskömmlicher Finanzierung.
- Infos: www.aktionswoche-schuldnerberatung.de
- Schuldnerberatungsstellen im Bistum Trier
- Schuldnerberatung Online: www.caritas.de/onlineberatung