Margret Marxen-Ney (rechts) und Margot Kürsten freuen sich auf zahlreiche Anrufer.E.T. Müller
Das Modellprojekt des Diözesan-Caritasverbandes "Familienbüros" ist nach zweijähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen worden. Die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) hat das Modellprojekt evaluiert und einen Abschlussbericht vorgelegt. Prof. Dr. Petra Mund, Leiterin der wissenschaftlichen Begleitung, bestätigt darin die Annahme der Caritas, dass viele Familien sozialpolitische Leistungen nicht abrufen: "Unsere wissenschaftliche Begleitung hat deutlich gezeigt, dass die Caritas die Familien informiert, motiviert und unterstützt hat, die ihnen zustehenden und trotz materieller Not teilweise unbekannten familienpolitischen Leistungen in Anspruch zu nehmen." Gründe sind mangelnde Information, soziale Scham oder Überforderung bei den Antragstellung. Die wissenschaftliche Begleitung kommt auch zu dem Schluss, dass Familienbüros familienpolitische Seismografen sind: Sie machen die Hürden in der Praxis bei der Bekämpfung von Armut deutlich und zeigen Lücken bei familienpolitischen Maßnahmen und im Hilfesystem auf. Die wissenschaftlichen Begleitung kommt zu dem Schluss, dass das niedrigschwellige und bedarfsorientierte Angebot der Caritas-Familienbüros verstetigt werden sollte. Dies wird der Caritasverband im Frühjahr 2023 an neuen Standorten umsetzen: "Wir sind sehr dankbar, dass die Caritas Stiftung Menschen in Not 2023 drei weitere Caritas-Familienbüros fördert. So können wir noch mehr Familien über ihre sozialrechtlichen Ansprüche aufklären, was in der aktuellen Lage von steigenden Energiekosten und Inflation dringend notwendig ist", so Dr. Martina Messan, Stabsreferat Sozialpolitik im Diözesan-Caritasverband Trier.
Caritas-Familienbüros gibt es bereits an den Standorten Andernach/Pellenz, Mayen, Emmelshausen (für den Rhein-Hunsrück-Kreis) und Sulzbach. Im Rahmen der Fluthilfe wurde ein weiteres Familienbüro im Ahrtal eröffnet.
Abschlussbericht des Modellprojektes auf https://www.khsb-berlin.de/