In Deutschland entscheiden die soziale Herkunft und der Wohnort maßgeblich über Teilhabemöglichkeiten und Zukunftschancen. Familien und Kinder, die in Armut leben, sind mit vielfältigen Benachteiligungen konfrontiert. "Wirtschaft und Gesellschaft können jedoch ihr volles Potential nicht entfalten, wenn einem Teil der Kinder und Jugendlichen keine echte Chance auf Entwicklung gegeben wird", erklärt das Bündnis.
"Als Landesarbeitsgemeinschaft katholische Jugendsozialarbeit Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland setzen wir uns dafür ein, dass junge Menschen überall verlässliche Anlaufstellen, sichere Räume und Menschen finden, die ihnen zuhören, sie begleiten und ihnen echte Perspektiven eröffnen. Gerade im ländlichen Raum müssen diese Angebote erreichbar sein. Dafür braucht es starke Netzwerke, engagierte Fachkräfte und vor allen Dingen den klaren politischen Willen, allen jungen Menschen gute Chancen zu eröffnen", so die erste Vorsitzende Petra Klein, Quartiersmanagerin Bildungslandschaft-Sinzig.
In Armut lebende Kinder und Familien sind besonders auf eine funktionierende soziale Infrastruktur angewiesen, die Ungleichheiten kompensiert und die Weichen für ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut stellen kann. Niedrigschwellige Unterstützungs-, Beratungs- und Freizeitangebote, Förder- und Sprachunterricht, eine ausreichende Kinderbetreuung, ein Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr oder die Nähe zu einem Sportverein - all diese Möglichkeiten können Biografien prägen. "Aktuell wird die soziale Infrastruktur in Deutschland den Bedarfen nicht gerecht", so die Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft katholischer Jugendsozialarbeit Laura Tober.
Das Bündnis fordert daher die Bundesregierung auf: "Nehmen Sie Geld im Bereich der sozialen Infrastruktur in die Hand, damit Kinder und Jugendliche nicht ihrer Chancen beraubt werden!" Notwendig ist eine breite Palette an Maßnahmen, darunter die verlässliche finanzielle Absicherung bundesweiter Strukturen der Jugendsozialarbeit durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes, Haushaltsmittel für den Kampf gegen Kinderarmut und ein kostenloses Mittagessen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.
Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen und zusätzliche Finanzspielräume schaffen, damit die soziale Infrastruktur massiv gestärkt werden kann. Diese Investitionen für Kinder und ihre Familien werden sich langfristig auszahlen, denn sie führen zu weniger Armut, mehr Wachstum und mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Zum Appell im Wortlaut (PDF) auf der Webseite awo.org
Pressemitteilung
Landesarbeitsgemeinschaft katholische Jugendsozialarbeit fordert mehr Investitionen in soziale Infrastruktur für junge Menschen
Erschienen am:
26.06.2025
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Trier e.V.
Dietrichstraße 30a
54290 Trier
+49 651 9493 0
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