Der am 23. Oktober 2018 neu gewählte Vorstand der Caritas Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe Rheinland-Pfalz und Saarland steht vor dem Robert Schuman-Haus in Trier.DiCV Trier/Jacquemoth
Die Digitalisierung in der Altenpflege wird als Chance gesehen. Hilfsmittel wie Pflegeroboter können jedoch niemals Emotionalität und Kreativität ersetzen, die für eine menschenwürdige Pflege die Basis sind: "Hier liegt die Grenze bei der digitalen Transformation in der Altenpflege. Unsere Aufgabe ist es, als kirchliche-Einrichtungen die Menschlichkeit als Querschnitts-Fachlichkeit zu fördern", sagte der Vorsitzende der Caritas Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe Rheinland-Pfalz/Saarland, Stephan Manstein, bei der Mitgliederversammlung am 23. Oktober im Robert-Schuman-Haus in Trier. Demnach können digitale Hilfsmittel in Altenpflegeheimen zukünftig dort zum Einsatz kommen, wo sie für die Bewohner nützlich sind und das Personal entlasten zugunsten seiner Pflegearbeit.
Was heute schon möglich ist, zeigte "Pepper". Der von der Universität Siegen entwickelte "humanoide Roboter" kann Lieder abspielen, Bewegungen imitieren oder auf sehr einfache Art und Weise mit Personen kommunizieren. Felix Carros, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Siegen, berichtete über das Projekt "AriA - Anwendungsnahe Robotik in der Altenpflege". Bei der Vorstellung von "Pepper" gehe es darum, Ängste vor der Technik abzubauen, die bei Bewohnern von Altenheimen, Personal und Angehörigen leicht entstehen. Carros betonte, dass es auch in Zukunft nicht möglich sei, Pflegekräfte durch Roboter zu ersetzen, da diese nie Nähe, Gespräche und Emotionen vermitteln können. Aber eine Funktion kann es sein, Service und Unterstützung zu leisten, beispielsweise Bewohner über den Speiseplan zu informieren oder sie daran zu erinnern, etwas zu trinken.
Neben dem praktischen Beispiel mit "Pepper" wurden auch wissenschaftliche Aspekte und die für die Träger von Altenhilfeeinrichtungen wichtige praktische Perspektive dargestellt. So betrachtete Sabine Daxberger vom Lehrstuhl "Gemeindenahe Pflege" an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar die Potentiale, Risiken und Grenzen von Kooperation und Digitalisierung in der Pflege. Sie betonte, dass Pflege vor allem eine sehr komplexe Beziehungsarbeit ist, die sich der Pflegesituation des Einzelnen orientiert. Dies müsse bei digitalen Veränderungsprozessen im Blick sein. Dr. Jens Büttner von der Fa. Patentkom GmbH stellte Entwicklungen der Digitalisierung vor, die zunehmend auch in Altenhilfeeinrichtungen Einzug hält, zum Beispiel zur Entlastung für die Pflege und Verwaltung.
Ein weiterer Schwerpunkt war der Geschäftsbericht der Arbeitsgemeinschaft, den Dr. Michael Schröder präsentierte. Neben einer Vielzahl von Aktivitäten auf der länderpolitischen Ebene in Rheinland-Pfalz und im Saarland, wie zum Beispiel Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben und Verhandlungen der Entgelte, hob er Maßnahmen zur Personalgewinnung und Ausbildung hervor: Schließlich wählte die Versammlung einen neuen Vorstand. Vorsitzender ist Stephan Manstein, (Direktor Geschäftsbereich Altenhilfe, Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH). Als stellvertretender Vorsitzender wurde Marc Gabelmann (Geschäftsführer Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH, Waldbreitbach) gewählt. Geschäftsführer ist Dr. Michael Schröder (Caritasverband für die Diözese Trier e. V.).
- In der Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe Rheinland-Pfalz/Saarland sind 47 Träger von insgesamt 139 Einrichtungen zusammengeschlossen. Sie bieten 12 191 Plätze an, in Rheinland-Pfalz 9 041 und im Saarland 3 150. Fünf Altenpflegeschulen gehören ebenfalls zur Arbeitsgemeinschaft.