Aktuell haben nach dem Gesetz und den Förderrichtlinien der Kommunen nur bestimmte Personengruppen einen Anspruch auf eine kostenlose Beratung. Um das Angebot entsprechend ausbauen zu können, muss auch eine auskömmliche Finanzierung der Schuldnerberatung gewährleistet sein.
Die am Montag, den 12. Juni beginnende "Aktionswoche Schuldnerberatung" unter dem Motto "Was können wir uns noch leisten? Überschuldungsrisiko Inflation" macht das Thema publik. Die Nachfrage nach Schuldnerberatung ist erneut gestiegen, so Umfrageergebnisse der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände vom Mai 2023. Deutlich zugenommen hat der Anteil von Personen mit Energie- und Mietschulden. Die Inflation bringt Menschen, die ohnehin in mit ihren knappen Budgets nicht auskommen, finanziell ans Limit. Deutlich gestiegen ist auch der Anteil von Menschen, die trotz Arbeit in die Überschuldung rutschen. Diesen Trend bestätigt Anika Wegner von der Schuldnerberatungsstelle des Caritasverbandes Trier: "Menschen mit Arbeit und festem Einkommen waren bisher als Klientinnen und Klienten eher eine Ausnahme. Die Folgen der Corona-Pandemie und aktuell die Inflation bewirken, dass auch ein Job nicht mehr vor Überschuldung schützt."
Die 18 Schuldnerberatungsstellen in Rheinland-Pfalz und im Saarland beraten kostenlos und niedrigschwellig. Ergänzend zur Beratung vor Ort steht eine Online-Beratung zur Verfügung; hier ist auch eine anonyme Beratung möglich.