Rudolf BarthDiCV Trier / Gaby Jacquemoth
Rudolf Barth, seit 30 Jahren Referent für Sucht und Psychiatrie im Diözesan-Caritasverband, ist zum 30. November in den Ruhestand getreten. Zunächst gestaltete er die Phase des Aufbruchs mit: Als Folge der Psychiatrie-Enquete spielte in den 80-er Jahren die Umgestaltung des Hilfeangebotes für psychisch Kranke eine große Rolle. Ambulante Angebote wurden aufgebaut, wie z.B. Gastfamilien, Betreutes Wohnen oder Tagesstätten. Für Suchtkranke entstand im Bistum Trier ein flächendeckendes Netz von Beratungsstellen. Diese Phase endete um die Jahrhundertwende. Es gab nur noch wenige neue Projekte, und die Sicherung vorhandener Angebote rückte in die Vordergrund. Die Politik übernahm verstärkt eine steuernde Rolle im sozialen Bereich, insbesondere, was die finanzielle Förderung der Beratungs- und Hilfeangebote anging. Als Referent des Diözesan-Caritasverbandes war Rudolf Barth nicht nur Ansprechpartner für die Caritasverbände vor Ort, den Kreuzbund und die Träger von Hilfeanboten für psychisch kranke Menschen, sondern gestaltete auf Länderebene in Rheinland-Pfalz und im Saarland in zahlreichen Gremien die soziale Arbeit mit. Zuletzt erarbeitete er die 2016 erschienenen Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz "Zur Freiheit hat uns Christus befreit - Sucht - eine Herausforderung für die Pastoral" mit. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Förderung und Begleitung ehrenamtlicher Hilfen in der Suchtkrankenselbsthilfe, vor allem des Caritas-Fachverbandes Kreuzbund und zuletzt des SKM.(Katholischer Verband für Soziale Dienste). Nach 30 Jahren Tätigkeit als Caritas-Referent sieht Rudolf Barth die aktuellen Herausforderungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung und psychisch Kranke, vor allem in der Gestaltung des zum 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Bundesteilhabegesetzes. In der Hilfe für Suchtkranke nennt er Sucht im Alter und die Unterstützung von Kindern suchtkranker und psychisch kranker Eltern als wichtige Aufgabenfelder. Er ist überzeugt: "Sucht und Psychiatrie fordern die Caritas nach wie vor."