Granatapfelbaum und Chilis im Gartenprojekt
Während der Corona-Krise beschlossen die ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe des Caritasverbandes Trier Engagierten, die Zwangspause des Lockdown zu nutzen und sich im Freien zu betätigen: Gartenarbeit erschien als das beste Mittel gegen Isolation und Langeweile. Zunächst bearbeiteten die Flüchtlinge einen Garten der Schönstattschwestern in Trier-Heiligkreuz. Seit Mai arbeiten die Geflüchteten und ihre Begleiter in einem großen Gartengrundstück im Stadtteil Zewen. Ehrenamtsbegleiterin Martha Byrne: "Wir wollen einen schönen internationalen Garten herrichten, in dem später einmal Begegnungen stattfinden können". Bis dahin liegt noch sehr viel Arbeit vor den Aktiven: Zunächst muss das Gelände gerodet und vom Unkraut befreit werden, Zäune repariert, Gartenmöbel gestrichen werden. Im Moment fehlt es noch an Geräten und Werkzeug, aber Martha Byrne ist optimistisch, dass der Garten einmal einladend und offen für jeden sein wird. Pflanzen und Bäume aus fernen Ländern sollen exotisches Flair verleihen: Aus dem Kosovo soll ein Granatapfelbaum kommen, Chilis aus Syrien und Bohnen aus Südamerika...
Rezepte kommen online
"Unsere Rezepte werden durch die Social Media immer bekannter", freut sich Nnennaya Okeke vom Caritasverband Westeifel. Die durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen brachten auch den im September 2019 gestarteten "interkulturellen Mittagstisch" in Bitburg zum Erliegen. Der Mittagstisch ist ein Gemeinschaftsprojekt der Katholischen Erwachsenenbildung, der Katholischen Familienbildungsstätte Bitburg und der Integrationsförderung des Caritasverbandes. Die aktive Gruppe der etwa 20 Frauen aus unterschiedlichen Nationen ließ sich von Corona aber nicht ausbremsen. Die Frauen wollten helfen, dass gerade in der Zeit, wo viele Familien zu Hause bleiben mussten, etwas Leckeres auf den Tisch kommt. "Bitte sendet uns schnelle, gesunde Rezepte mit wenigen Zutaten", lautete der über Facebook und die Caritas-Homepage gepostete Aufruf. Die von den Frauen zusammengestellten Rezepte halfen, dass Familien zwischen Lernen, Homeoffice und Kinderbetreuung Neues kennenlernten und ohne großen Aufwand preisgünstig eine gute Mahlzeit zubereiten konnten. Dabei kam besonders die Vielfalt gut an: Es gab zum Beispiel russische, türkische, afrikanische und deutsche Rezepte und Zutatenlisten. "Wir hoffen, die vielen Rezepte später in einem Kochbuch veröffentlichen zu können. Das wäre doch ein positives Ergebnis aus der Corona-Krise", so Nnennaya Okeke.
Fatima näht 1 000 Masken
Fatima Mahko sagte sofort zu, als sie gebeten wurde, der Caritas Andernach Mund-Nase-Masken zu nähen. Für die gelernte Schneiderin aus Syrien ist es selbstverständlich, in der aktuellen Situation zu helfen. Und sie ist glücklich, etwas für die Bewohner der Stadt tun zu können, die sie vor fünf Jahren so freundlich aufgenommen haben. Zudem macht es sie froh, wieder in ihrem Beruf arbeiten zu können. Über 1 000 Masken hat Fatima Mahko genäht. Diese wurden bislang von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritasverbands genutzt, die bei Essen auf Rädern, im Mobilen Sozialen Dienst und in vielen anderen Bereichen, etwa in der Schulsozialarbeit, in direktem Kontakt mit Menschen stehen.. "Es ist für mich ein gutes Gefühl, mit meiner Arbeit für Menschen etwas Gutes tun zu können", so Fatima Mahko, weshalb sie auch weiterhin für die Caritas ehrenamtlich tätig sein möchte.
Auch an vielen anderen Orten haben Flüchtlingsfamilien während der Corona-Pandemie große Mengen von Mund-Nase-Masken hergestellt.
Gaby Jacquemoth/E.T.Müller