Inklusion und Familien im Mittelpunkt
Der Caritasverband für die Diözese Trier e.V. hat im Rahmen des Bundesprogramms "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" in den Bezirken Trier und Saarland eine Vollzeit- und eine Teilzeitstelle geschaffen. Bis Ende 2020 werden zwei Sprach-Fachberatungen insgesamt 33 Kindertageseinrichtungen in den Themenbereichen alltagsintegrierte sprachliche Bildung, Inklusion und Zusammenarbeit mit Familien unterstützen.
Frau Louis, was ist die Aufgabe einer Sprachfachberaterin?
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die kontinuierliche Prozessbegleitung der Sprach-Kitas mit dem Ziel, die Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen zu unterstützen. Konkret bedeutet das, dass ich bei den Umsetzungsmöglichkeiten der drei Themenschwerpunkte berate und dabei unterstütze, neu erarbeitete Inhalte im Kita-Alltag zu implementieren. Um die Nachhaltigkeit dieses Prozesses zu gewährleisten, ist das Ziel die Weiterentwicklung der Einrichtungskonzeptionen im Hinblick auf die Entwicklungen innerhalb des Bundesprogrammes. Darüber hinaus bin ich dafür verantwortlich, die Sprach-Fachkräfte und Kita-Leitungen zu den Schwerpunktthemen zu schulen, so dass diese Inhalte von ihnen in ihre Teams getragen werden können. Neben diesen Schulungen organisiere ich Netzwerktreffen für die Fachkräfte, damit neben der inhaltlichen Arbeit ein praktischer Austausch möglich ist. Als Sprach-Fachberatung bin ich in das Team der Fachberatungen in der Abteilung Kindertageseinrichtungen eingebunden, wodurch ich einen regelmäßigen fachlichen Austausch habe.
Wie gestaltet sich diese Fachberatung in der Alltagspraxis einer Kita?
Um effektiv an Themen arbeiten zu können, ist eine engmaschige Betreuung der Kitas erforderlich. Damit dies gelingen kann, besuche ich alle acht Wochen die Sprach-Fachkräfte und Leitungen in den Kitas und bespreche mit ihnen ihre aktuellen Anliegen. Gemeinsam wird reflektiert, inwieweit vereinbarte Zielsetzungen erreicht wurden und was die nächsten Schritte sind. Die Planungen praktischer Umsetzungsmöglichkeiten gehen einher mit den Überlegungen, wie die Teams sowohl praktisch als auch theoretisch in diesen Prozess mit eingebunden werden können. Denn die Unterstützung der Teams ist entscheidend - nur durch ihre Mitwirkung kann sichergestellt werden, dass die Themen langfristig in die Kita-Praxis implementiert werden.
Das Bundesprogramm "Sprach-Kita" wird seit Sommer 2017 im Bistum Trier umgesetzt. Welche ersten Erkenntnisse gibt es dazu schon?
Die Sprach-Fachkräfte haben durch ihre zusätzlich eingerichtete Stelle die Möglichkeit, entscheidend in der Entwicklung ihrer Einrichtung mitzuarbeiten und stellen dadurch für ihre Teams, aber auch für die Kinder und deren Eltern, eine große Bereicherung dar. Sowohl die Auseinandersetzung mit inhaltlichen Themen wie auch die konkrete Umsetzung im Alltag wären ohne diese zusätzlichen Fachkräfte nicht möglich. Durch die zusätzlichen Ressourcen der Fachkraft können die Themen alltagsintegrierte Sprache, Inklusion und Zusammenarbeit mit Eltern, die häufig schon länger im Fokus lagen, systematisch bearbeitet werden. Als Sprach-Kita hat man die Möglichkeit, dieses Potenzial individuell einzusetzen umso das Beste für jede Kita erreichen zu können. Ich freue mich, diese Prozesse begleiten und unterstützen zu dürfen.
Das Bundesprogramm "Sprach-Kitas- Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" wird gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.