Lebenswirklichkeiten:"Eine Erfahrung, die nachhaltig beschäftigt"
Die Teilnehmenden von Lebenswirklichketen stehen zum Gruppenfoto zusammen.Frank Bredel/Lebenswirklichkeiten
Das gewohnte soziale Milieu verlassen, sich fremd fühlen - und bei Besuchen in sozialen Einrichtungen einen Tag lang erfahren, wie Geflüchtete, Wohnungslose, Arbeitssuchende, Sexarbeiterinnen oder Süchtige im Saarland leben: Das war das Ziel des im Juli gestarteten Exposure-Programm "Lebenswirklichkeiten". Zum Abschluss des gemeinsamen Programms des Diözesan-Caritasverbandes Trier, des Bistums Trier und der Exposure- und Dialogprogramme e.V. (EDP) waren am 24. November rund 60 Personen der Einladung ins Theaterschiff Maria-Helena nach Saarbrücken gefolgt.
"Mir wurde noch einmal deutlich, wie sehr Begegnungen prägen und verändern können. Dabei kommt es nicht auf die Länge oder die Häufigkeit von Begegnung an, sondern auf die Qualität", sagte Bischof Dr. Stephan Ackermann, der selbst an dem Programm teilgenommen und einen Tag bei der Beratungsstelle ALDONA verbracht hatte. "Ich zehre von den Erfahrungen der Exposure-Programme bis heute. Es hilft, Berührungsängste abzubauen." Er dankte allen, "die bereit waren, ihre Lebenswirklichkeit zu öffnen und unverwechselbare Begegnungen ermöglichten". Der Dank gelte sowohl den Menschen, die Einblicke in ihre Leben ermöglicht hätten als auch den Aktiven, die in den verschiedenen sozialen Diensten arbeiten. "Sie setzen sich ein für Menschen am Rande der Gesellschaft. Das ist ein Dienst an der Gesellschaft, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann."
"Lebenswirklichkeiten" ist ein Programm für mehr gesellschaftliche Teilhabe. Es geht darum, Verantwortlichen aus Politik, Kirche und Gesellschaft Einblicke in Lebenswirklichkeiten von Menschen zu geben, mit denen diese im Alltag wenig oder gar keine Kontaktpunkte haben. Im Saarland öffneten sich sechs Organisationen und ermöglichten intensive Kontakte: die Fachberatungsstelle ALDONA e.V. - Prostitution, Menschenhandel und Gewalt, der Initiativkreis Wärmestube Saarbrücken e.V., das Bruder-Konrad-Haus des Caritasverbandes Saarbrücken e.V., die Caritaseinrichtungen in der Landesaufnahmestelle Lebach, die Erwerbslosen-Selbsthilfe Püttlingen e.V. und die Dillinger Tafel des Caritasverbandes Saar-Hochwald e.V..
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