„Los lassen“ auf alten Pilgerwegen
Pünktlich um 08.15 Uhr traf sich die 12-köpfige Pilgergruppe in der Eingangshalle des Bahnhofs Trier und fuhr gemeinsam mit dem Zug nach Konz. Vom Bahnhof aus nur ein Steinwurf entfernt liegt die ehemalige Sommerresidenz des Römischen Kaisers. Bei vielen lösten die Ruinen und mit den zugehörigen Schautafeln allgemeines Erstaunen aus.
Direkt nebenan in der St. Nikolauskirche erfolgte die offizielle Eröffnung des Pilgertages. Im Rahmen einer Statio wurde die Gruppe in das Thema "los Lassen" des Pilgertages eingestimmt. Die AG-Spiritualität des DiCV Trier hatte dieses Motto mit Blick auf den Umzug in die Dietrichstraße für den Tag gewählt. Angesichts aktueller gesellschaftlicher und kirchlicher Entwicklungen erwies es sich darüber hinaus als ein hochaktuelles und inspirierendes Motiv.
Von der Kirche aus ging es dann bergauf in Richtung des Stadtteils Roscheid. Bei einem kurzen Innehalten am Kriegerdenkmal konnte man über "Krieg und Frieden" nachdenken; zugleich genoss die Pilgergemeinschaft den Blick über den Panorama-Weg hin zum Roscheider Hof. Auf dem Gelände des Freiluft-Museums empfing uns Dr. Nicole Hennecke bei den Bienenstöcken. Sie gestaltete dort die 2. Statio und schenkte uns einen Einblick in das Leben der Bienen- einschließlich einer Honigverkostung. Der Weg führte die Gruppe weiter über den Löllberg. Bei einer Wegkapelle war die 3. Statio vorgesehen; alle hatten dort die Möglichkeit, ganz individuell "los zu lassen". In einer Zeichenhandlung konnte man einen für sich symbolisch stehenden Gegenstand, z.B. Zweig, Stein und anderes Belastende vor oder auf dem Altar ablegen. Von dort ging es weiter zur Klosterkirche St. Matthias. Dort erhielt die Pilgergemeinschaft die Gelegenheit zur Teilnahme am Mittagsgebet der Mönche. Die anschließende Mittagspause genossen wir bei gutem Wetter im Hof der Benediktiner Abtei.
Die Mitarbeitenden der Caritas in der Kirche Herz Jesu.Foto: Patricia Loskill
Von dort war es nur noch ein kleines Stück des Weges bis nach Herz-Jesu. Mit Orgelmusik und einem wunderbar dekorierten Tisch in der Mitte des Kirchenschiffes empfing uns die Organistin Jutta Thommes. Für die Pilgernden war ihre Vorstellung des Projekts "sredna. Anders sehen hören schmecken" ein Hörgenuss. Der Pilgerweg endete im Dom, der neben seiner Funktion als Kathedrale und Mutterkirche des Bistums auch eine herausragende Wallfahrts- und Pilgerkirche ist. Mit der Gruppenmesse in der St. Helena Kapelle und dem Pilgersegen ging ein intensives spirituelles Erlebnis zu Ende. Der Tag wurde von allen Teilnehmenden als sehr gelungen und bereichernd erlebt!