Trost, Bautrockner und Tafel: Caritas Ahrweiler hilft überall
Christiane Böttcher (mitte) von der Caritas Ahrweiler nimmt 35 Bautrockner von den Maltesern entgegen.Foto: Malteser
Dies berichtet Richard Stahl, Geschäftsführer der Caritas Ahrweiler. Seit Beginn der Katastrophenlage sind es etwa 350 Menschen, die sich allein wegen Beratung in der Geschäftsstelle gemeldet haben. Die meisten haben Fragen zum Wiederaufbau ihrer zerstörten Wohnungen und Häuser, aber es geht auch um Soforthilfen oder die Vermittlung von Sachspenden wie Kleidung oder Babybedarf. Fast alle Caritas-Dienste sind dabei, den Menschen zu helfen. Dabei sind mehr als die Hälfte aller Mitarbeitenden der Caritas Ahrweiler selbst privat von der Flut-Katastrophe betroffen.
So versorgt die Sozialstation Ahrweiler beispielsweise - neben ihrer normalen Pflegetätigkeit - ihre Patienten mit Lebensmitteln, bringt heißes Wasser für Kaffee und Mineralwasser mit und - spendet beinahe pausenlos Trost. Da die Sozialstationen-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gut erkennbar an ihrer rot-weißen Dienstkleidung, wegen der Zerstörungen viele Pflegebedürftige nur zu Fuß aufsuchen können, werden sie schon auf dem Weg oft angesprochen, hören zu und vermitteln Hilfen. "In den nächsten Wochen werden wir allmählich wieder zu den normalen Dienstplänen und der üblichen Betreuung zurückkehren", sagt Richard Stahl.
"Tandems" leisten psycho-soziale Beratung
Es besteht ein sehr hoher Bedarf an psycho-sozialer Begleitung: In Zusammenarbeit mit Psychologen und Seelsorgern leistet die Caritas mit ihren Beratungsdiensten diese Hilfe. "Hier sind wir in Sinzig bereits mit Tandems aus Seelsorge und Caritas zu den Menschen unterwegs und planen dies auch für Ahrweiler", berichtet Richard Stahl.
Mit viel Engagement hat es die Caritas auch geschafft, Ersatzplätze für die zerstörte integrative Kita St. Hildegard zu finden, so dass Kinder mit und ohne Behinderung nach den Ferien wieder in einem Ausweichquartier betreut werden können. Große Solidarität hat die Kita vom Caritasverband Koblenz erfahren: Gemeinsam mit den Kita-Mitarbeitenden und anderen Helfern beseitigte das Team der Koblenzer CarMen gem.GmbH Schäden und koordinierte Aufräumarbeiten. Die fleißigen Helfer sorgten dafür, dass die Kita vom Schlamm befreit werden konnte, der ca. 30 cm hoch in allen Räumen stand. Tonnenweise wurden Elektrogeräte, Möbel, Spielsachen, Turngeräte oder Bodenbeläge ausgeräumt.
Tafeln als Infopunkte
Die Tafeln der Caritas an den Standorten Ahrweiler und Sinzig versorgen täglich zwischen 25 und 100 Personen mit Lebensmitteln. An diesen Versorgungspunkten werden viele Gespräche geführt und weitergehende Hilfen vermittelt.
Weitere Angebote sind gerade im Aufbau begriffen: So wird eine Wohnungsbörse bald Orientierung und Hilfe geben. Hier ist die Not groß. Zunächst wurden Unterkünfte an betroffene Caritas-Klienten vermittelt; weitere Vermittlungen finden nun täglich statt. Sehr intensiv knüpft die Caritas im Moment auch an einem Netzwerk, um den Menschen mit einer baufachlichen und technischen Beratung zu helfen. Hier geht es noch nicht direkt um den Wiederaufbau, sondern eher um statische Gutachten oder zum Beispiel Bautrocknung: An der Ahr sind bereits Bautrockner im Einsatz, die der Diözesan-Caritasverband Magdeburg zur Verfügung gestellt hat.
Schließlich sind Richard Stahl und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch dabei, sich mit verschiedenen Akteuren wie dem Kreis, den Kommunen und anderen Wohlfahrtsverbänden zu vernetzen und zu koordinieren, um Hilfen gezielt anzubieten.
An vielen Stellen leisten die Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen großen und großartigen Beitrag, so Caritas-Geschäftsführer Richard Stahl, "um das Leben im Ahrtal wieder lebenswert zu machen."
Text: Pressestelle DiCV Trier