Ein schöner Dienst und eine wertvolle Aufgabe
Seit wann sind Sie in der Begleitung an Demenz erkrankter Menschen aktiv und warum?
Seit Oktober 2012. Es macht mir großen Spaß, die Menschen zu besuchen und mich mit ihnen zu beschäftigen. Ich lerne unheimlich viel bei den Einsätzen.
Wie sind Sie auf diesen Dienst vorbereitet worden?
Ich musste den 40-stündigen Kurs "Demenziell veränderte Menschen verstehen und begleiten" absolvieren. Zuerst haben wir die theoretischen Grundlagen der Erkrankung an die Hand bekommen und dann praktisch den Umgang mit den Betroffenen geübt. Diese Kombination hat mich sehr gut vorbereitet. Ich konnte schnell das theoretisch Gelernte praktisch umsetzen.
Sabine Gansen
Was machen Sie konkret in Ihrem Dienst für die Betroffenen und deren Angehörige?
Manchmal höre ich einfach nur den Erkrankten zu. In der Betreuung wecke ich Erinnerungen an die schöne alte Zeit. Wir schauen Fotoalben und reden über früher oder wir singen alte Lieder. Da geht es manchmal schon echt lustig zu.
Weil sich die Familien ja rund um die Uhr um den erkrankten Menschen kümmern, ist das schon für alle sehr anstrengend. Sie sind froh über jeden Rat, den ich ihnen geben kann; z.B. wie sie in Konfliktsituationen mit dem Erkrankten umgehen können. Der Dienst ist vor allem ein Entlastungsdienst für die Angehörigen. In der Zeit, in der ich mit bei den Betroffenen bin, kann der Angehörige etwas für sich selbst tun. Ein Arztbesuch ist dann ohne Stress möglich.
Wie ist die Begleitung durch die Leitung des Dienstes?
Wenn ich Gesprächsbedarf oder Probleme habe, steht mir die Leitung persönlich zur Seite, ob telefonisch oder bei den regelmäßigen Treffen mit ihr und den anderen Begleitern. Ich kann immer fragen oder meine Anliegen vorbringen.
Können Sie diesen Dienst weiterempfehlen?
Auf jeden Fall. Wäre ich sonst so lange dabei? Jetzt habe ich schon fünf verschiedene Familien begleitet, jede ist mir ans Herz gewachsen. Ja, das ist ein schöner Dienst und eine wertvolle Aufgabe.