Mit den Menschen mitgehen
Den Anstoß gab eine Informationsveranstaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo sich Sylvia Meikis im Team Begleitung eingetragen hatte. Die Willkommenspatenschulung beim Caritasverband folgte. Caritas-Mitarbeiterin Eva Pestemer vom Fachdienst Migration: "Wir schulen und begleiten und sind Ansprechpartnerinnen für die Patinnen und Paten. Sylvia Meikis war eine der ersten Willkommenspatinnen und das zu einer Zeit, als das Flüchtlingsnetzwerk Bad Neuenahr-Ahrweiler noch nicht aufgebaut war." Ihre erste "Kundin" war eine vierköpfige Familie, deren Zusammenführung Sylvia Meikis begleitete.
(von links) Caritas-Mitarbeiterin Eva Pestemer mit Sylvia Meikis, einer ihrer ersten Willkommenspatinnen, auf der roten Caritasbank vor dem Mehrgenerationenhaus St. Matthias in Mayen.Eberhard Thomas Müller
Willkommenspaten helfen bei Wohnungssuche, suchen Schulen für die Kinder, begleiten Familienmitglieder zum Arzt oder helfen mit beim Kauf einer passenden Brille. Doch vor diesen großen und kleineren Aufgaben gilt es, sich kennenzulernen und gegenseitiges Vertrauen zu schaffen. Sylvia Meikis: "Man muss sich ein Bild von der Familie machen." Die ersten Schritte ließen sich locker bei einer Tasse Kaffee im Imbiss mit dem Familienvater aus Aleppo klären.
Durch die offene, sehr angenehme Art der Familie konnte Willkommenspatin Sylvia Meikis auch besonders effektiv arbeiten. Ein Kontakt zum Jobcenter musste hergestellt, der Mietvertrag unterschrieben und ein Einrichtungsgutschein vom Sozialkaufhaus LISA besorgt werden. Sylvia Meikis meldete die Tochter in der Grundschule und den Sohn in der fünften Klasse der Realschule plus an. Für die Eltern fand sie einen Integrationskurs. Mühsam waren auch für diese Familie die ersten Schritte in Deutschland.
Immer wieder wird Sylvia Meikis zum Essen eingeladen oder man trifft sich bei der Willkommenspatin. Für Sylvia Meikis ist es eine besondere Freude und Belohnung, "wenn die Tochter ganz toll von der Schule erzählt. Es begeistert mich zu sehen, wie gut die Familie bereits integriert ist und dass man selbst etwas dazu beisteuern konnte. Das ist schön!"