"Als größter Wohlfahrtsverband in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist es uns ein großes Anliegen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Vertrauen untereinander und in unsere Demokratie zu stärken. Genau dafür haben wir das Programm Lebenswirklichkeiten entwickelt. Deshalb freuen wir uns, heute darüber zu informieren, dass das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) Lebenswirklichkeiten in das Markenregister eingetragen hat. Lebenswirklichkeiten ist dadurch als eigene Marke geschützt. Eine etablierte Marke schafft Vertrauen und Sicherheit", so Diözesan-Caritasdirektor Christoph Wutz.
Lebenswirklichkeiten ist ein Programm des Caritasverbandes für die Diözese Trier e. V. zusammen mit dem Bistum Trier und in Kooperation mit Exposure- und Dialogprogramme e. V. (AGIAMONDO). Bislang nahmen etwa 60 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft an dem Programm teil. Sie waren 2022 in Koblenz und 2023 im Saarland zu Gast bei Menschen in schwierigen Lebenssituationen, denen sie im Alltag sonst eher nicht begegnen. Möglich wurde dies durch die Mitwirkung von zahlreichen sozialen Diensten und Einrichtungen wie der Koblenzer Beschäftigungsgesellschaft CarMen gGmbH oder der Wärmestube in Saarbrücken. Die intensive Vorbereitung der Teilnehmenden und die Aufbereitung ihrer Erfahrungen wird durch ein erfahrenes Programmteam gesichert.
Grundlage und zugleich Ziel des Programms Lebenswirklichkeiten ist Vertrauen. "Aus der Vertrauensforschung ist bekannt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in Personen und den durch sie repräsentierten Organisationen und Institutionen. Statt uns einander mit Misstrauen oder gar Angst zu begegnen, möchten wir mit den Lebenswirklichkeiten dazu beitragen, dass wechselseitig neues Vertrauen entsteht: durch persönliche Begegnungen. Mit dem Eintrag als Marke möchten wir Vertrauen und Entscheidungssicherheit für eine Teilnahme bieten", so Programleiterin Dr. Martina Messan.
Perspektivwechsel vornehmen
Eintauchen und die Perspektive wechseln: Als Entscheidungsträgerin und Entscheidungsträger die eigene berufliche Rolle verlassen und sich als Gast den Lebenswirklichkeiten von Menschen auszusetzen (to expose), die in Armut oder in anderen belastenden Lebenssituationen leben und mit ihnen in einen echten Dialog treten - das ist der Kerngedanke von Exposure. "Soziale Dienste und Einrichtungen werden in Lebenswirklichkeiten zu exemplarischen Erfahrungsräumen, in denen milieuübergreifende Begegnungen stattfinden. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen. Gäste und Gastgebende begegnen sich auf Augenhöhe. Die Gastgebenden erfahren Aufmerksamkeit, Zuhören, Anerkennung und Wertschätzung. Die Gäste tauchen in für sie fremde Lebenswirklichkeiten ein und gehen - wie es die bekannte indigene Weisheit so treffend beschreibt - für eine kurze Zeit in den Schuhen des anderen und können so die Perspektive wechseln" erklärt Dr. Martina Messan den Perspektivwechsel.
Neues Programm in 2025
Der DiCV ist zusammen mit dem Bistum Trier und dem Kooperationspartner Exposure- und Dialogprogramme e. V. (AGIAMONDO). in Vorbereitung des Programmjahres 2025. Diesmal mit einer Neuerung: Wegen des großen Erfolgs in den vergangenen zwei Jahren, wird Lebenswirklichkeiten bistumsweit in den beiden Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland unterwegs sein; in insgesamt 15 Begegnungsräumen.
"Ich lade schon jetzt alle Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft zur Teilnahme ein" so der Aufruf von Diözesan-Caritasdirektor Christoph Wutz.