Im Rahmen der gemeinsamen Aktionswoche der Landesregierung und der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege hat Justizminister Herbert Mertin sich am Freitag in Wittlich gemeinsam mit dem Direktor des Caritasverbands für die Diözese Trier Christoph Wutz über die Anlaufstelle "Rückenwind" informiert. "Rückenwind" ist ein Angebot des SKM-Diözesanverein Trier e. V., das Angehörige und Freunde von Gefangenen unterstützt, die in den Justizvollzugseinrichtungen in Wittlich untergebracht sind.
Die Inhaftierung von Angehörigen ist auch für Familienmitglieder und Freunde eine besonders herausfordernde Situation. Um diese im Umgang mit der Inhaftierung zu unterstützen, wurde "Rückenwind" im Jahr 2010 am Standort der größten rheinland-pfälzischen Justizvollzugsanstalt in Wittlich ins Leben gerufen. Eine hauptamtliche Fachkraft und dreizehn ehrenamtlich Engagierte informieren die Angehörigen über die Abläufe im Justizvollzug und unterstützen diese dabei, den Kontakt mit den Inhaftierten zu halten. So bietet "Rückenwind" unter anderem Betreuungs- und Versorgungsmöglichkeit für Kinder an.
Justizminister Mertin erklärte anlässlich seines Besuchs: "Frau Begon und ihr Team leisten hier in Wittlich einen tollen Beitrag zur Wiedereingliederung von Gefangenen. Die Aufrechterhaltung von Kontakten zu Angehörigen ist ein wichtiger Faktor bei der Resozialisierung. Ehepartner, Lebensgefährten, Kinder, Eltern oder Geschwister müssen oft weite Wege zurücklegen, um inhaftierte Angehörige zu besuchen. Da die Fahrtzeiten nicht immer mit den Besuchszeiten der Anstalt in Einklang zu bringen sind, ist eine Anlaufstelle, insbesondere für Mütter von kleinen Kindern, aber auch für ältere Menschen überaus hilfreich. Die Zusammenarbeit mit Ihnen, liebe Projektmitglieder, wird von den Kolleginnen und Kollegen aus den Justizvollzugseinrichtungen in Wittlich sehr gelobt. Ihnen danke ich ganz besonders, dass Sie sich um die Angehörigen von Inhaftierten kümmern und diese schwierige Situation etwas erleichtern."
Christoph Wutz, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Trier erklärte im Namen der LIGA: "Wir sind dankbar, dass mit der Förderung unserer Anlaufstelle "Rückenwind" das Justizministerium auch die immer mitbetroffenen Angehörigen in den Blick nimmt. Caritas, SKM und Justizministerium sehen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, dass Angehörige nicht mitverurteilt werden. Für uns als LIGA ist unser Auftrag damit jedoch noch nicht erfüllt. Als einzige derartige Einrichtung in Rheinland-Pfalz sehen wir, dass auch der Bedarf für Angehörige in anderen Haftanstalten bestehen könnte und setzen uns dafür ein, solche Angebote flächendeckend zu implementieren. Denn Angehörige, die häufig sozial isoliert werden, brauchen eine geschützte Anlaufstelle für ihre Sorgen und Nöte."