Fluthilfe entwickelt sich immer weiter
Der Caritas-Beratungsbus ist an verschiedenen Orten im Vulkaneifelkreis unterwegs.Foto: Caritasverband Westeifel
Die Fluthilfe der Caritas wurde bis Ende 2026 verlängert: Insbesondere der Wiederaufbau erweist sich als langwierig, und nachhaltige Hilfe verlangt einen langen Atem. Auch nach drei Jahren benötigen Menschen immer noch Hilfe bei der Antragstellung an die zuständigen Behörden, wie die Investitions- und Strukturbank (ISB). Ebenso wichtig ist eine langfristige psycho-soziale Begleitung. "Wir passen unsere Angebote der Fluthilfe immer wieder neu an die konkreten Bedarfe vor Ort an", erläutert Joachim Schäferbarthold, Fluthilfekoordinator im Diözesan-Caritasverband Trier.
Die Hilfe hat drei Schwerpunkte: Dies sind finanzielle Einzelfallhilfen, psychosoziale Beratungsangebote und Sozialräumliches Arbeiten. Insbesondere bei der psycho-sozialen Beratung ist der Bedarf vieler Menschen größer als erwartet, da Viele von den Geschehnissen und den Folgen der Flut belastet sind, die nicht unmittelbar, sondern erst später sichtbar werden können.
Projekte im Sozialraum
Inzwischen sind in allen betroffenen Flutgebieten auch sozialräumlich ausgerichtete Projekte entstanden. So gibt es als mobiles Beratungsangebot die "Flotte Elli", die in Trier-Ehrang, Kordel oder in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten an der Sauer unterwegs ist. Eine Fahrradwerkstatt fungiert im Trierer Stadtteil Ehrang auch als Begegnungsangebot, das von allen Generationen genutzt wird und mittlerweile auf weitere Ortschaften ausgeweitet wurde.
Ein anderes Beispiel ist die Waschbar in Bad Neuenahr-Ahrweiler, ein Gemeinschaftsprojekt des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr, des Malteser Hilfsdienstes sowie der katholischen Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler. Es geht nicht nur ums Waschen, sondern es handelt sich um einen sozialen Begegnungs- und Beratungsort.
Der Caritasverband Westeifel e. V. ist in der Woche vom 08. - 12. Juli mit Mitarbeitenden der Fluthilfeberatung an verschiedenen Standorten im Landkreis Vulkaneifel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm mit dem Beratungsbus unterwegs und bietet Vor-Ort-Beratung an.
Spenden machen Hilfe möglich
Ermöglicht werden all diese Hilfen durch Spenden in Höhe von 17 Millionen Euro, die von Caritas International zur Verfügung gestellt wurden. Aus dem gemeinsamen Projektfonds von Bistum Trier und Caritas in Gesamthöhe von 2 Millionen Euro wurden bisher Projekte wie das Kirche:mobil im Ahrtal, das Unterstützungsangebot We AHR family sowie weitere kirchliche Hifeangebote gefördert.
Die Erfahrungen aus der Flut-Katstrophe sollen künftig in die Katastrophenvorsorge einfließen. So konnten die Caritasverbände am Pfingstwochenende 2024, als starke Niederschläge Teile von Rheinland-Pfalz sowie das Saarland unter Hochwasser setzten, die gewonnen Erfahrungen und das Wissen der letzten drei Jahre direkt nutzen, um Betroffenen schnell und unbürokratisch zu helfen. "Dies zeigt einmal mehr die Notwendigkeit auf, Krisenmanagement und die Katastrophenhilfe als Themen der Caritas zu verstetigen", so Judith Wörz-Becker, Fluthilfekoordinatorin im Diözesan-Caritasverband Trier.
Info
Der Caritasverband Westeifel e. V. bietet in Kooperation mit dem Pastoralen Raum Adenau-Gerolstein und der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Hillesheimer Land eine Gedenkveranstaltung am Sonntag, den 14. Juli um 14 Uhr in der Erlöserkapelle in Mirbach an. Ab 15:30 Uhr tritt der Gospelchors singAsong auf, und es gibt ein Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.