Interne Kommunikation im Labor
Am Ende von "Workshop Nummer zwei" im Rahmen von UnTil (Uni Trier Intrapreneurship Lab) steht alles wieder in Frage - und das ist gut! Wir, meine Tandempartnerin Magdalena Nägelsbach, Studentin der Organisationspädagogik an der Uni Trier, und ich, erkennen, dass wir für unser Projekt noch präzisere Fragen stellen, noch mehr Informationen sammeln, noch tiefer gehen müssen. "Interne Kommunikation im Diözesan-Caritasverband Trier" ist unsere "Challenge" bei der 2. UNTil-Kohorte 2019/20. Aufgabe ist es herauszufinden, mit welchen Mitteln, am besten digital, wir die Kommunikation verbessern können, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell und bedarfsorientiert informiert sind - ziemlich schwammig, im Vergleich zu den anderen eher konkreten Challenges der anderen Teilnehmer aus Caritasverbänden, der Lebenshilfe und einer Einrichtung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes: Bei ihnen geht es zum Beispiel darum, Ehrenamtliche so anzusprechen und zu motivieren, dass ihr ganzes persönliches Potenzial einbringen können. Eine andere Gruppe will Lösungen für die Probleme von Migrantinnen entwickeln, die sich in Deutschland noch nicht "angekommen" fühlen. Ein weiteres Tandem will ein passendes Freizeitangebot für benachteiligte Jugendliche auf dem Land entwickeln.
Viele "Schleifen" auf dem Weg zur Lösung
Die Challenge in der Challenge ist die Methode des "Design Thinking", für mich absolutes Neuland im Denken, Planen und Arbeiten. Meine Tandempartnerin Magdalena kennt sich da schon besser aus, weil sie in ihrem Studium des Managements sozialer Innovationen schon damit gearbeitet hat. Für mich dagegen war es anfangs schwierig, die hinter dem Prozess stehende Philosophie anzuwenden. Hier geht es nicht darum, mit der in den Sozialverbänden üblichen "Arbeitsgruppe" etwas linear zu entwickeln. Der Lösungsweg wird vielmehr durch das vom Design Thinking geprägte "iterative Vorgehen" gestaltet, das heißt, der Prozess wird durch viele Feedbackrunden und reflektive "Schleifen" immer wieder neu auf Qualität und Bedarfsorientierung geprüft. Viele Pinnwände werden mit Klebezetteln gestaltet, scheinbar "klare" Aussagen wieder hinterfragt, erste kreative Ideen geäußert. Mir wird klar: Das ist ein guter Weg, wenn (soziale) Organisationen im digitalen Zeitalter mit knappen Ressourcen produktiv arbeiten wollen. Daher ist das vom Fachbereich Organisationspädagogik der Uni Trier angebotene Innovationslabor ein Leuchtturm: Hier werden innovative Denkansätze für die Sozialwirtschaft gefördert. Basis dafür ist ein strikt am Bedarf der "Kunden" ausgerichtetes Entwickeln von Prototypen und Modellen.
Suche nach der tiefsten Information
Für unser Tandem heißt dies, die in den ersten fünf Gesprächsrunden mit Mitarbeitenden des Diözesan-Caritasverbandes herausgefundenen "Bedarfe" der Kommunikation noch weiter zu erforschen. Es genügt noch nicht festzuhalten, dass sich alle Befragten "mehr Informationen" wünschen. Daher ist es erfolgversprechend, einfach ein "Mehr" an Informationen, zum Beispiel über einen "digitales schwarzes Brett" oder einen flott gemachten Newsletter, ins Haus zu bringen. Das haben wir jetzt schon durch den Workshop, den Austausch mit den anderen Teilnehmern und unseren Coaches Thomas Wendt (Uni Trier) und Björn Schmitz (philiomondo) erfahren. Wir beschließen als Ergebnis des Workshops, mindestens noch drei weitere Personen im DiCV zu finden, die zu einem offenen Interview bereit sind, und in informellen Gesprächen weitere Informationen zu sammeln. Ein wirklich bedarfs-orientiertes "Produkt" benötigt noch sehr viel Detailwissen und einige "Schleifen".
Was am Ende Ergebnis unserer Befragungen, Feedbacks, Ideenentwicklung und des gesamten Prozesses sein wird, wissen wir noch nicht. Können wir auf der Basis unserer Erkenntnisse eine Art "Prototyp" von neuer Kommunikation entwickeln, aus dem sogar ein Geschäftsmodell werden kann? Es bleibt spannend im Labor!
Gaby Jacquemoth