Stadtteilarbeit: Vor allem Kinder brauchen Förderung
Im Laufe der Jahre haben sich die Begrifflichkeiten zwar ab und zu geändert in Bezeichnungen wie "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf" oder "benachteiligte Wohngebiete". Auch als "Programmgebiet Soziale Stadt" sind sie teilweise ausgewiesen. Nahezu gleich geblieben sind jedoch in diesen Quartieren die Merkmale von Armut und Ausgrenzung: mangelhafte Bausubstanz, hohe Wohndichte, schlechte Infrastruktur, erhöhte Arbeitslosigkeit und soziale Unterstützungsbedürftigkeit der dort lebenden Menschen.
Diese Wohngegenden sind stigmatisierte Gebiete und stigmatisieren auch die Menschen, die dort leben. Solche Gebiete finden sich nicht nur in den großen und mittleren Städten. Sie sind auch in kleinen Städten und Gemeinden zu finden. Dort handelt es sich dann meist um einzelne Wohnblocks oder Häuser.
Festzustellen ist, dass die angespannte Situation am Wohnungsmarkt sowie die demographischen und soziokulturellen Veränderungen unserer Gesellschaft die Belastungen in benachteiligten Wohngebieten verfestigen. Zur sozialen Arbeit in diesen Gebieten gehört die Förderung der Kinder und Jugendlichen im schulischen, sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bereich ebenso wie das Initiieren und die Begleitung von Maßnahmen der Wohnungs- und Wohnumfeldsanierung. Dies geschieht, entsprechend den Sozialraumprinzipien, stets unter Einbindung und Beteiligung der Bewohner.
Die schwierigen Lebensbedingungen und die Not der Menschen, insbesondere der Kinder in solch belasteten Wohngebieten, sind mehr denn je eine Herausforderung für die örtlichen Caritasverbände. Der Bedarf an individueller sozialer Beratung und existentieller Hilfen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies fordert die Caritasstellen vor Ort mit all ihren Diensten und Angeboten zur sozialräumlichen Öffnung heraus.